Ob als zartes Filet, würziges Wildpfeffer aus gebeizter Schulter oder als Geschnetzeltes an sämiger Sauce: Hirsch und Reh sind auch dank ihrer kurzen Saison eine gern genossene Delikatesse auf unseren Tellern. Dabei gehen viele Geniesserinnen und Geniesser davon aus, dass der Hirsch ein männliches Reh ist. Das ist jedoch ein Irrtum. Wir klären auf, was der Unterschied zwischen Reh und Hirsch ist – und woher der Irrtum stammt.
Hirsch und Reh: Eine Familie mit wenig Gemeinsamkeiten
Hirsch und Reh gehören beide zur Familie der Hirsche. Dort hören die Gemeinsamkeiten jedoch bereits auf. So ist der Hirsch in der Regel den Rot- und Damhirschen zuzuordnen. Diese gehören zur Gruppe der Echten Hirsche. Das Reh dagegen ist ein Trughirsch. Es ist die kleinste Hirschart. Das Reh, zur Unterscheidung vom Sibirischen Reh auch Europäisches Reh genannt, ist die in Europa häufigste und kleinste Art der Hirsche.
Neben der konkreten Art unterscheiden sich Hirsch und Reh auch in ihrer Erscheinung und Lebensweise. Rehe sind bereits 25 Millionen Jahre alt, während Hirsche erst 10 Millionen Jahre auf dem Buckel haben. Damit ist das Reh ein Vorfahre des Hirsches. Rehe erreichen zudem lediglich eine Schulterhöhe von 84 Zentimetern. Hirsche wachsen zu einer echten Erscheinung heran. Sie können eine Schulterhöhe von bis zu 190 Zentimetern erreichen. Und: Während Rehe ausserhalb des Winters ausschliesslich Einzelgänger sind, leben Hirsche immer in einer Herde.
Bambi ist schuld!
Schuld an dem weit verbreiteten Irrtum ist vermutlich Bambi. Walt Disney machte für seine Verfilmung des Buchs aus dem kleinen Rehbock ein Weisswedelhirschkalb. Der Grund ist einfach: In den USA gibt es keine Rehe. In der deutschen Synchronisation wurde Bambi jedoch wieder ein Rehkitz, während der Vater von Bambi ein Hirschbock blieb. Geboren war ein Irrtum, der seit 1942 Verwirrung stiftet.
Einig beim Geschmack
Beim Geschmack kommen sich Hirsch und Reh wieder näher. So schmecken Geniesserinnen und Geniesser bei beiden Tieren eine Wildnote. Der Hirsch weist dabei einen etwas intensiveren Geschmack auf. Einen guten Ruf haben beide Tiere auf den Tellern. Ihr fettarmes, eiweissreiches Fleisch gilt nicht nur als gesund, sondern auch als eine Delikatesse.